Not a joke – Gib Mobbing keine Chance

Cybermobbing ist genau wie Mobbing ein komplexes Phänomen – und es kommt nicht selten vor. Die Prävention spielt eine wichtige Rolle, aber auch die Sensibilisierung verschiedener Gruppen ist von grosser Bedeutung. Daher ist Cybermobbing von Sommer 2022 bis Sommer 2024 das Schwerpunktthema bei Jugend und Medien.

Cybermobbing ist Mobbing im virtuellen Raum, wirkt sich für die Betroffenen jedoch weit über die Grenzen des Digitalen aus.

Durch die Nutzung von Online-Medien erhalten soziale Kontakte eine neue, zusätzliche Dimension. Das erleben Erwachsene, aber auch Kinder und Jugendliche in ihrem Medienalltag – im positiven wie im negativen Sinn. Die Tatsache, dass das Smartphone selten mehr als eine Armlänge entfernt liegt, die Gespräche Tag und Nacht weitergeführt werden können, ohne dass man sich persönlich trifft, ist gerade für junge Menschen Normalität. Die digitale Welt existiert für sie nicht neben der analogen, sondern ist mit ihr verschränkt.

Wenn die Kommunikation jedoch nicht mehr positiv verläuft, wenn es zu wiederholten Angriffen kommt, zu Beleidigungen und Belästigungen, hat diese Verschränkung weitreichende negative Folgen. Digital verbreiteten sich Blossstellungen und verletzende Kommentare besonders rasant und begleiten die Opfer in all ihren Lebenskontexten. Dass Täter*innen anonym bleiben können und Inhalte sich online schwer löschen lassen verstärkt die Belastung für die Betroffenen zusätzlich.

 

Weitere Informationen zu Cybermobbing finden sich auf unserer Themenseite.

 

Not a joke – Gib Mobbing keine Chance

«Das war doch nur ein Witz!» «Das war doch lustig gemeint!» «Verstehst du keinen Spass?»

Mobbing ist kein Spass, jemanden zu mobben ist kein Witz und kann nie lustig sein, schon gar nicht für die gemobbte Person. Das ist die zentrale Botschaft der Kampagne, welche Jugend und Medien am 9. Mai 2023 im Rahmen des Forums Jugend und Medien im Wankdorf in Bern lanciert hat.

2020 reichte die Nationalrätin Yvonne Feri eine Motion ein, die forderte, dass der Bund eine Social Media-Kampagne gegen Mobbing und Cybermobbing umsetzt, welche sich an junge Menschen richtet. Die Kampagne soll für die negativen Folgen für die Opfer sensibilisieren aber auch auf mögliche strafrechtliche Konsequenzen hinweisen. Der Nationalrat nahm die Motion im Oktober 2020 an, der Ständerat folgte im September 2021.

Die Kampagne war erstmals zwischen Mai und Juli 2023 auf Instagram und TikTok zu finden und sollte in erster Linie Kinder und Jugendliche ansprechen. Im Frühling 2024 wird sie ein weiteres Mal ausgespielt, zusätzlich auf YouTube und in rätoromanischer Sprache. 

Ein Problem im Zusammenhang mit Online- und Offline-Mobbing ist, dass es zwar vom Umfeld der gemobbten Personen wahrgenommen wird, diese aber nicht wissen, wie sie reagieren können. Hier möchte die Kampagne ansetzen. Neben Tipps für Kinder und Jugendliche, die selbst gemobbt werden, zeigt sie auch für die so genannten «Bystanders» Handlungsmöglichkeiten auf.

Eine wichtige Rolle spielt hier 147.ch, die kostenlose Beratung für Kinder und Jugendliche von Pro Juventute. Sowohl junge Menschen, die selbst gemobbt werden, als auch Bystanders und reumütige Mobber*innen können sich bei 147.ch melden und erhalten anonym und vertraulich Unterstützung.

Pro Juventute hat die Kampagne von Anfang an tatkräftig und mit viel Expertise unterstützt, ebenso wie die Schweizerische Kriminalprävention SKP. Denn Mobbing kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Es ist ein weiteres Anliegen der Kampagne, Kindern und Jugendlichen diese Tatsache bewusst zu machen.

Kampagnen-Videos

Was ist Mobbing?
Was tun, wenn ich online Mobbing sehe?
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Was tun, wenn ich online gemobbt werde?
Ist Mobbing strafbar?