Eine aufhaltende Hand mit einem Ring am Mittelfinger.

Narrative gegen Radikalisierung im Internet

Gerade Jugendliche und junge Erwachsene sind besonders anfällig für gewalt-extremistische Propaganda, wie sie in den sozialen Netzwerken verbreitet wird. Angesichts extremistischer politischer oder religiöser Ideologien, die zu Gewalt und sozialer Isolation führen, ist die Bereitstellung und Verbreitung von Gegennarrativen und alternativen Narrativen in Form von Videos oder Slogans eine erfolgversprechende Strategie zur Prävention des Phänomens. Im Rahmen ihres Schwerpunktes 2017 - 2019 «Extremismus und Radikalisierung» erprobte und evaluierte die nationale Plattform Jugend und Medien diese Methoden.

Die dschihadistische Radikalisierung, aber ebenso andere Formen der politischen Radikalisierung vollziehen sich zunehmend unter dem Einfluss des Internets. Jugendliche und junge Erwachsene sind dabei besonders anfällig für radikale Narrative. Diesen im Internet präsentierten radikalen und extremistischen Inhalten gilt es daher, valide Informationen, sog. Gegen- bzw. Alternative Narrative entgegenzusetzen. Im Rahmen des Schwerpunktthemas 2017-2019 „Extremismus und Radikalisierung“ hat die Nationale Plattform Jugend und Medien des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) vier Pilotprojekte ausgewählt und unterstützt, die Gegen- bzw. Alternative Narrative erarbeitet haben. 

Die Pilotprojekte wurden aus einer grösseren Anzahl an Projektvorschlägen ausgewählt, wobei hierfür ein Gremium nationaler Expertinnen und Experten eingesetzt wurde. Die Umsetzung der Pilotprojekte wurde mittels einer Evaluation untersucht. Das Institut für Delinquenz und Kriminalprävention der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat zusammen mit der Hochschule für Soziale Arbeit in Fribourg (HES-SO) die Evaluation durchgeführt, die aus insgesamt acht Modulen bestand.

Gegennarrative im engeren Sinne dekonstruieren, entmystifizieren und diskreditieren direkt extremistische Botschaften, etwa durch ideologische oder theologische Argumente, durch Humor, die Aufdeckung von Heuchelei, Lügen und Fehlinformationen. Ausserdem wecken und schärfen sie den kritischen Verstand und zeigen, wie man die richtigen Fragen stellt. Die Jugendlichen werden dazu ermutigt, sich diese Fragen selbst zu stellen und somit Argumente und Gegenargumente kritisch zu reflektieren und zu hinterfragen.

Die alternativen Narrative fokussieren auf alternative, positive Botschaften: «für» anstatt «gegen» etwas. Sie vermitteln positive Inhalte über das Zusammenleben, die Offenheit gegenüber Anderem, die soziale Integration, über die Demokratie und den liberalen Rechtsstaat.

Projektziele und Vorgehen

Das von der nationalen Plattform Jugend und Medien durchgeführte Projekt besteht darin, vier von der Zivilgesellschaft erarbeitete und verbreitete Pilotprojekte zu Gegennarrative und alternative Narrative zu unterstützen, zu begleiten und zu evaluieren.

Die vier Pilotprojekte wurden während der Umsetzung eng begleitet. Sie wurden finanziell unterstützt und es fanden themenspezifische Austauschtreffen und Präsentationen ähnlicher Projekte aus dem benachbarten Ausland statt. Zusätzlich wurden sämtliche Texte, Bildtexte, Zeichnungen und Videos der Pilotprojekte jeweils von einem unabhängigen Gremium von Expertinnen und Experten geprüft, bevor diese veröffentlicht werden konnten.

Die Schlussfolgerungen des Evaluationsberichts und die daraus abgeleiteten Empfehlungen dienen den Kantonen, Gemeinden und zivilgesellschaftlichen Organisationen als Grundlage für die Ausgestaltung und die Umsetzung vielversprechender Gegennarrativ- oder Alternativnarrativprojekte.

Für die Projektverantwortlichen fanden drei Austauschtreffen statt, um sie bei den einzelnen Etappen der Projektumsetzung zu unterstützen. Das erste Treffen diente dazu, über das Thema Radikalisierung zu informieren und die Konzepte der verschiedenen Projekte zu diskutieren, vor allem die Mitwirkung der Jugendlichen. Am zweiten Treffen standen Kommunikationsfragen in Bezug auf soziale Netzwerke und den Umgang mit Kommentaren im Vordergrund. Am dritten Treffen hatten die Projektleitenden die Möglichkeit, eine vorläufige Bilanz zu ziehen und ihre Vorstellungen zur Nachhaltigkeit ihres Projekts einzubringen.

Sechs Expertinnen und Experten unterstützen die Plattform Jugend und Medien bei der Projektauswahl sowie bei der Definition und Begleitung der externen Evaluation. Die Mitglieder der Expertengruppe wurden anhand ihres Fachwissens im Bereich Gewalt und Extremismus, soziale Netzwerke und Islam ausgewählt. Die Fachpersonen bestätigten auch die Inhalte der Gegennarrative und alternativen Narrative der verschiedenen Projekte, um kontraproduktive Auswirkungen zu vermeiden.

Die vier Pilotprojekte wurden einer externen Evaluation unterzogen. Durch die wissenschaftliche Begleitung sollten die Erfolgsfaktoren der verwendeten Methoden, des Vorgehens und der Strategien zur Erreichung der Zielgruppen identifiziert werden mit dem Ziel, aus den gesammelten Erfahrungen Empfehlungen für die künftige Erarbeitung von Gegen- bzw. Alternativen Narrativen abzuleiten. Neben diesem summativen Charakter der Evaluation war diese ebenfalls formativ angelegt: Sie sollte Anhaltspunkte für die Weiterentwicklung und Optimierung der Pilotprojekte bereitstellen. Die Hauptfragestellungen der Evaluation lauteten damit:

  1. Inwiefern eignen sich die Projektkonzepte, um die Zielsetzungen zu erreichen?
  2. Inwiefern eignen sich der Ansatz, das Vorgehen und die Methodik, die formulierten Botschaften sowie die Verbreitungskanäle, um die Zielgruppen zu erreichen?
  3. Inwiefern wurden die gesetzten Ziele erreicht? Inwiefern haben sich unerwartete oder gar unerwünschte Ergebnisse ergeben?
  4. Welches sind die Erfolgsfaktoren und Stolpersteinen bei der Umsetzung der Pilotprojekte

→ Broschüre
→ Evaluationsbericht

Resultate der Evaluation und Empfehlungen

Die Evaluation der vier Pilotprojekte hat vielfältige Ergebnisse zu Tage gefördert. Einige Befunde sollen im Folgenden hervorgehoben werden.

Weitere Informationen zur Evaluation: 
→ Broschüre «Narrative zur Prävention von Online-Radikalisierung. Projektbeispiele, Empfehlungen und Anwendung in der Praxis»
→ Evaluationsbericht
→ Artikel «Narrative zur Prävention von Radikalisierung und Extremismus im Internet. Ergebnisse eines Evaluationsprojekts in der Schweiz» (forum kriminalprävention 3/2019)

Der Projektansatz des BSV, mit einer Ausschreibung und einer finanziellen Teilförderung einen Impuls für die Entwicklung von Narrativ-Projekten zu setzen, kann insgesamt als gelungen eingestuft werden. Auch wenn die vier Projekte ihre Ziele und Zielgruppen nicht durchgängig erreicht haben, sind zahlreiche Narrative in Form von Videoclips oder Textbeiträgen erarbeitet worden, die von den Rezipientinnen und Rezipienten weitestgehend als positiv eingestuft und hinsichtlich ihrer Botschaft meist verstanden werden. Da im Projekt letztlich weniger explizite Gegennarrative erarbeitet wurden, sondern vielmehr Alternative Narrative, könnte der gewählte Projektansatz auch in Bezug auf die Erarbeitung von Gegennarrativen oder von anderen Narrativen als jenen, die sich gegen dschihadistische Radikalisierung (z.B. gegen Rechts- oder Linksextremismus) wenden, zur Anwendung gebracht werden. Ohne Zweifel werden Internet und Soziale Medien auch künftig eine wichtige Rolle bei der Sozialisierung im Jugendalter spielen, weshalb die Präsenz von Gegen- bzw. Alternativen Narrativen notwendig ist. Zahlen aus der standardisierten Befragung belegen einmal mehr die Bedeutung des Internets und der Sozialen Medien im Leben der Jugendlichen: 99.2 % der Befragten gaben an, dass sie das Internet nutzen; ebenso hoch liegt der Anteil an Befragten, die mindestens einen Account auf einer Soziale-Medien-Plattform haben, wobei WhatsApp und Instagram besonders beliebt sind – unter jüngeren Jugendlichen sind die Sozialen Medien dabei noch verbreiteter als unter den jungen Erwachsenen (Ausnahme: Facebook).

Dass die einzelnen Projekte erfolgreich Narrative erarbeiten konnten, hat verschiedene Bedingungsfaktoren. Erstens lagen zu Beginn meist klare Konzeptideen bzgl. der zu erarbeitenden Projekte vor, die sich auch an vorhandenen Narrativprojekten aus anderen Ländern orientierten. Zweitens wurde in verschiedenen Projekten externe Kompetenz einbezogen, die für die professionelle Umsetzung zentraler Projektschritte entscheidend war, so z.B. die Zusammenarbeit mit einer Kampagnen-Agentur, einem Filmemacher, einer Theaterpädagogin. Drittens wurden in allen Projekten Jugendliche bzw. junge Erwachsene einbezogen, entweder in einer sehr aktiven Rolle (Erarbeitung von Szenen für Motion-Comics, Etablierung der Blogger-Gruppe) oder in einer eher beratenden Rolle. Aus diesen verschiedenen Faktoren lässt sich allerdings kein Best-Practice-Vorschlag für die Umsetzung eines Narrative-Projekts formulieren. Die Projekte hatten sehr verschiedene Konzepte hinsichtlich der Prozesse und Produkte. Allgemein lässt sich nur folgern, dass neben einer klaren Konzeption wichtig ist, dass die Komplexität eines solchen Präventionsprojekts richtig eingeschätzt wird, Projektmanagementfähigkeiten und Netzwerke von verlässlichen Partnerorganisationen bedeutsam sind. Eine Einzelperson kann die verschiedenen Kompetenzen, die für die Durchführung eines solchen Projekts notwendig sind, in der Regel nicht in sich vereinen.

Auch wenn der Einbezug von Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen wichtig und hilfreich ist, birgt die Partizipation einige Herausforderungen. Gerade wenn Jugendliche/junge Erwachsene eine grosse Verantwortung für den Erfolg des Projekts übernehmen, wie dies bei PositivIslam die Bloggerinnen und Blogger tun sollten, bedarf es hochmotivierter Personen. Dies kann nicht ohne weiteres vorausgesetzt werden. Nötig sind hier einerseits wieder Netzwerke zu Partnerorganisationen, andererseits muss über finanzielle Anreize oder andere Formen der Projektbindung nachgedacht werden. Ein Weg könnte zudem sein, die Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen von Beginn an in die Konzeptentwicklung einzubeziehen. Der Ansatz der Pilotprojekte war, dass sowohl das Thema (Radikalisierung) als auch das Konzept (Projektidee bzgl. der zu erarbeitenden Narrative) vorgegeben war; die Partizipation spielte sich also in einem enger gesteckten Rahmen ab. Wurde dieser Rahmen erweitert, wie dies das Projekt Winfluence tat, führte dies teilweise dazu, dass andere Themen in den Blick genommen wurden. Diese hatten für die Jugendlichen offenbar eine höhere Relevanz als die Radikalisierung. Eine zusätzliche Herausforderung der Arbeit mit jungen Menschen ist, dass sich diese gerade bei Projekten, die Videomaterial erarbeiten, exponieren. Hier sind Vorkehrungen zu treffen, um die Jugendlichen vor negativen Auswirkungen ihres Engagements zu schützen. In den Projekten ist dies weitestgehend gelungen. 

Ein entscheidendes Merkmal des Projektansatzes des BSV war, dass die erarbeiteten Narrative vor der Veröffentlichung einem Gremium an Expertinnen und Experten vorgelegt wurden, um dem Risiko vorzubeugen, dass Inhalte verbreitet werden, die nicht eindeutig als Gegen- bzw. Alternative Narrative verstanden werden. Da alle Narrative nach der Fertigstellung diese Prüfung durchlaufen mussten und teilweise Änderungswünsche umzusetzen waren, wurde dieser Prozess von den Projekten teilweise kritisiert. Er hat aber zur Qualitätssicherung der Narrative beigetragen, weshalb zu empfehlen ist, bei vergleichbaren Projekten ebenfalls ein solch unabhängiges Gremium einzusetzen.

Aus den Ergebnissen der Evaluationsmodule kann gefolgert werden, dass die Narrative vermutlich präventiv gegen extremistische Orientierungen wirken und Toleranz vermitteln können. Die Zielgruppen der jungen Menschen im Allgemeinen und der jungen Musliminnen und Muslime im Besonderen konnten mit Blick auf diese präventive Absicht erreicht werden. Zugleich kann den Narrativen bislang nicht attestiert werden, dass sie das Gegenteil bewirken und einer Radikalisierung Vorschub leisten würden, auch wenn bei einzelnen Narrativen durchaus Verbesserungsbedarf identifiziert wurde – von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ebenso wie von den Expertinnen und Experten. All diese Aussagen über eine mögliche präventive Wirksamkeit der Narrative sind aber vorläufig und basieren noch auf unzureichenden methodischen Prüfschritten. Weitere Evaluationen zur Perzeption und Wirksamkeit der Narrative sind daher wünschenswert.

Zwar kann für einige der erarbeiteten Narrative festgestellt werden, dass seit der Veröffentlichung auf verschiedenen Soziale-Medien-Kanälen eine beachtliche Anzahl an Zugriffen erfolgt ist. Dies ist aber vornehmlich dann der Fall, wenn die Bewerbung der Narrative finanziell unterstützt wurde. Selbst in den Fällen, in denen eine hohe Anzahl an Personen die Narrative gesehen hat, hat dies in den wenigsten Fällen zu irgendwelchen Aktivitäten geführt. Kommentierungen fanden nur selten und vor allem dann statt, wenn kontroverse Themen bearbeitet wurden (z.B. das Thema Militär) oder wenn Themen kontrovers bearbeitet wurden (z.B. Vegetarismus). Umfangreiche Debatten auf Soziale-Medien-Plattformen hat keines der Projekte bzw. keines der Narrative ausgelöst. Dies ist möglicherweise als Misserfolg der Projekte einzustufen. Gleichwohl ist zu bedenken, dass die Konkurrenz an Online-Inhalten enorm ist und Aufmerksamkeit eine begrenzte Ressource darstellt.

Um die Verbreitung von Narrativen zu unterstützen, bedarf es neben Online- auch Offline-Netzwerke. Für eine bessere Verbreitung sind Kooperationen mit Organisationen einzugehen, über die dann die erarbeiteten Inhalte geteilt werden können. Um die Verbreitung und letztlich das Potenzial der erarbeiteten Narrative zu optimieren, ist im Anschluss an die Erarbeitungsphase eine Art Umsetzungsphase notwendig. Im Rahmen eines weiteren Projekts könnten zu den Videos bspw. Leitfäden oder andere Handreichungen erstellt werden, die es ermöglichen würden, sie strukturiert in Kontexten mit Jugendlichen oder jungen Erwachsenen einzusetzen, also bspw. in der Schule oder in der Jugendarbeit. Keines der Projekte hat bislang ein Konzept, das die Nachhaltigkeit sicherstellt. Es sind aber Ideen bzgl. solcher Anschlussprojekte vorhanden.

Zwecke der formativen und summativen Evaluation waren die Qualitätssicherung und Wissensgenerierung. Die Evaluation untersuchte das Konzept, die Umsetzung, die Ergebnisse und Wirkungen der Pilotprojekte. Es war nicht Anliegen des Projekts, Ergebnisse zur Verhinderung der Radikalisierung zu erarbeiten. Inwieweit die erarbeiteten Narrative Radikalisierung verhindern können, ist in weiteren Studien zu prüfen. Insbesondere die Interviews mit den Expertinnen und Experten haben aber gezeigt, dass Narrative auf Soziale-Medien-Plattformen nur ein Baustein einer umfangreichen Strategie zur Prävention von Radikalisierung und Extremismus sein können. Die Ursachen für Radikalisierung sind vielschichtig; online auffindbares Material ist hier nur ein Faktor – und online auffindbare Gegen- bzw. Alternative Narrative können damit nur ein Faktor unter vielen bzgl. der Prävention sein. Die Schweiz hat mit dem Nationalen Aktionsplan eine Gesamtstrategie zur Prävention und Bekämpfung von Radikalisierung auf den Weg gebracht, in dem die Entwicklung von Online-Angeboten einen, aber eben nur einen Punkt unter verschiedenen Massnahmen darstellt.

Alle Projekte haben spezifische Vor- und Nachteile, die jeweils auch vom Nutzungskontext abhängen. Einige vorsichtige Folgerungen bzgl. der Merkmale eines Best-Practice-Narratives sind: echte Menschen und ihre Geschichten sind wichtig (aber alternative Zugänge wie Comics sind damit nicht ausgeschlossen), Musik und Ton sind letztlich weniger wichtig als der visuelle Eindruck (können aber durchaus als störend und der eigentlichen Nachricht widersprechend eingestuft werden), Hashtags oder andere Formen von Slogans oder Fragen können die Wirkung unterstützen, die Einblendung von Urhebern und die Verlinkung zu weiteren Quellen sind hilfreich (werden aber oft auch nicht vermisst). In Bezug auf Narrative gilt damit, dass letztendlich vieles, auch Widersprüchliches getan werden kann bzw. ausprobiert werden muss. Ebenso wie die Welt der Sozialen Medien hochdynamisch ist, braucht es eine Dynamik bei der Erarbeitung von Narrativen.

Die vier Pilotprojekte

Die ausgewählten Pilotprojekte bilden eine Bandbreite an Narrativen ab: Es wurden stärker bildbezogene (Videoclips) und stärker textbasierte Narrative (Blog-Posts, Bildtexte) zur Umsetzung ausgewählt; es wurden Projekte gefördert, die sich eher als Gegennarrative verstanden und Projekte, die Alternative Narrative erstellten, wobei der Fokus letztlich auf der Erarbeitung von Alternativen Narrativen lag. Bei allen Projekten sollten Jugendliche bzw. junge Erwachsene an der Ausarbeitung der Narrative beteiligt werden, wenngleich auch hier unterschiedliche Konzepte verfolgt wurden.

Projektteam:

Dem Projektteam gehörten sechs Personen verschiedener Fachrichtungen an (Ethnologie, Lebensmitteltechnik, Erziehungswissenschaften, Soziale Arbeit, Islamwissenschaften). Unterstützt wurde das Projekt durch verschiedene Vereine und Organisationen (Ummah – Muslimische Jugend Schweiz, Stiftung Mercator Schweiz, Fachstelle für Rassismusbekämpfung, Fachstelle Integration des Kantons Zürich, Integrationskredit der Stadt Zürich, Paul Schiller Stiftung, Offene Jugendarbeit Zürich, Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz, Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich). Die Hauptverantwortung lag bei Dominik Müller.

Projektidee und -ziele: 

  1. Es sollte die Vielfalt des muslimischen Lebens in der Schweiz aufgezeigt werden und darüber auch die Vereinbarkeit des Schweizerseins und des Muslimseins.
  2. Es sollte die Offenheit und Kompromissbereitschaft der Schweizer Gesellschaft gezeigt werden (bspw. durch Akzeptanz des Betens am Arbeitsplatz oder des Arbeitens mit Kopftuch).
  3. Es sollten insgesamt 11 bis 13 kurze Videoclips erstellt werden, in denen Schweizer Muslime und Musliminnen ihr individuelle Geschichte vorstellen. Auf diese Weise dienen die porträtierten Personen als positive Rollenvorbilder für junge Musliminnen und Muslime. In den Videos sollte aufgezeigt werden, dass es bei Schweizer Musliminnen und Muslimen verschiedene Religionsverständnisse und Formen religiöser Praxis gibt. Damit soll islamistischen Narrativen entgegengewirkt werden, die behaupten, dass das Islamverständnis bspw. des Islamischen Staats das einzig wahre ist.
  4. Jugendliche bzw. junge Erwachsene jenseits des Projektteams sollten in alle Phasen des Projekts aktiv eingebunden werden (Videoerstellung, Verbreitung der Narrative, Verwaltung der Soziale-Medien-Plattformen).

Zielgruppen:

Das Projekt adressierte zwei Zielgruppen: Erstens Musliminnen und Muslime in der Schweiz, vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, um ihnen die Vereinbarkeit von Muslimsein und Schweizersein sowie die Diversität muslimischer Lebensentwürfe und positive Perspektiven aufzuzeigen; zweitens die breitere Schweizer Öffentlichkeit, um Toleranz zu fördern. 

Partizipation von Jugendlichen:

Der Ansatz, der verfolgt wurde, war eine Kurzfilmkampagne; d.h. es wurden Video-Portraits von Schweizer Musliminnen und Muslimen erstellt. Jugendliche bzw. junge Erwachsene jenseits des Projektteams wurden in diesem Projekt letztlich wiederum als Sounding Board integriert. Zu Beginn des Projekts wurde mit interessierten jungen Menschen (ca. 30 Personen) ein Workshop veranstaltet, in dem geprüft wurde, wie die vom Projektteam identifizierten Botschaften, Protagonisten und Formate von den Jugendlichen bewertet wurden. Interessierte Jugendliche konnten zudem bei der Produktion der Videos dabei sein. Zusätzlich wurde beabsichtigt, Jugendliche einerseits aktiver beim Drehen der Videoclips und andererseits als Moderatoren der Soziale-Medien-Auftritte des Projekts einzusetzen; beides wurde allerdings nicht umgesetzt. Stattdessen wurden die Auftritte von der Projektleitung moderiert. Die Videoclips wurden von einem professionellen Filmemacher produziert und mit Unterstützung einer professionellen Kampagnen-Agentur über verschiedene Kanäle in die Sozialen Medien verbreitet. Später wurden die Videos auch kommerziell beworben.

Produkte:

Es wurden insgesamt zehn Videos von Musliminnen und Muslimen in der Schweiz produziert. In allen Videos werden Musliminnen und Muslime gezeigt, die in der Schweiz geboren oder eingewandert sind und die die Vielfalt der muslimischen Lebensentwürfe auf positive Art darstellen sollen. Das Vorhaben, eine Kurz- und eine Langversionen der Videos zu produzieren, wurde umgesetzt. Die Kurzversionen dienen primär als „Teaser“, um auf die Langversionen aufmerksam zu machen. In den Videoclips wurden Hashtags verwendet, die eine Art inhaltliche Zusammenfassung darstellen. 

Projekt-Website: www.swissmuslimstories.ch

Projektlaufzeit: Januar 2018 bis Dezember 2018

Verbreitungskanäle:

Die Videos wurden mit der Redirect-Methode von Google verlinkt, der Hashtag war #SwissMuslimS-tories (SMS). Offline wurde das Projekt in verschiedenen Moscheen in der Deutschschweiz und in Jugendtreffs bekannt gemacht.

Projektteam:

Das Projekt PositivIslam wurde vom Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft der Universität Fribourg ins Leben gerufen. Das Team, das das Projekt leitete, bestand aus folgenden Personen: zwei Mitgliedern des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft (Dr. Mallory Schneuwly-Purdie, Federico Biasca), einer Person des Partners Frislam (muslimischer Verein) sowie einer Influencerin. Die Hauptverantwortung lag bei Mallory Schneuwly-Purdie.

Projektidee und -ziele:

  1. Generell zielte das Projekt PositivIslam darauf ab, die Radikalisierung junger Menschen zu verhindern, indem es erstens einer Gruppe von ca. 20 jungen Bloggerinnen und Bloggern im Alter von 18 bis 25 Jahren (bestehend mehrheitlich aus Musliminnen und Muslimen) die Möglichkeit bieten sollte, Texte zu schreiben oder Zeichnungen und Videos zum Thema Extremismus zu erstellen. Das Ziel, auch Videoclips zu produzieren, wurde im Laufe des Projekts aber letztlich nicht umgesetzt. Dabei zielte das Projekt darauf ab, eine zweisprachige (französische und italienische) Gemeinschaft von jungen Bloggerinnen und Bloggern zu schaffen, die mit jungen Erwachsenen auf einer eigens erstellten Homepage kommunizieren.
  2. Die Bloggerinnen und Blogger sollten zweitens regelmässig (wöchentlich) Narrative produzieren, die eine alternative Lesart zu radikalen Propaganda-Narrativen bieten sollten. Diese Blog-Beiträge sollten auf der alltäglichen Erfahrung ihrer Mehrfachzugehörigkeit basieren und die von ihnen entwickelten Prozesse der Identitätsreflexion konkret veranschaulichen. Die Bloggerinnen und Blogger sollten damit zu Akteuren eines Diskurses werden.
  3. Anvisiert war drittens auch eine Verstetigung des Projekts, d.h. eine fortgesetzte Rekrutierung von Bloggerinnen und Bloggern und ein Ausbau von Kooperationen bspw. zu kantonalen und kommunalen Organisationen. Ein zentrales Merkmal des Projekts war es dabei, dass die Ziele mittels aktiver Beteiligung von jungen Erwachsenen umgesetzt werden sollten. Um die Bloggerinnen und Blogger auf ihre Tätigkeit vorzubereiten und eine Gemeinschaft zu bilden, sollten ganztägige Trainings- und Follow-up-Workshops durchgeführt werden.

Zielgruppen:

Die primäre Zielgruppe waren die Bloggerinnen und Blogger, d.h. es sollten junge Männer und Frauen zwischen 18 und 25 Jahren angesprochen werden. Die Narrative richteten sich jedoch auch an die Allgemeinbevölkerung.

Partizipation von Jugendlichen:

Im Projekt PositivIslam sollte ein stark partizipativer Ansatz verfolgt werden. Ausgewählt werden sollten für das Verfassen von Blogbeiträgen ca. 20 junge Erwachsene. Diese sollten mittels Trainings- und Follow-up-Workshops auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden. Die Posts sollten dann auf einer eigens geschaffen Homepage veröffentlicht werden. Die Trainingsworkshops sollten die jungen Erwachsenen in die Lage versetzen, kritisch über extremistische Botschaften nachzudenken und ihre eigenen Positionen zu zentralen Themen zu entwickeln.

Produkte:

Insgesamt wurden 18 Beiträge von 10 Bloggern auf der Homepage aufgeschaltet (eine Zeichnung und 17 Texte). Das Projekt arbeitet damit auch nach dem offiziellen Ende weiter. Es gibt noch eine Anzahl an Blog-Beiträgen, die auf der Homepage erscheinen soll: Anvisiert wird, dass schlussendlich insgesamt 35 Blog-Einträge veröffentlicht sind.

Projekt-Website: www.positivislam.ch

Projektlaufzeit: Oktober 2017 bis Dezember 2018

Verbreitungskanäle:

Zusätzlich sollten die Inhalte über die Netzwerke der Bloggerinnen und Blogger verbreitet werden. Daneben setzte das Projekt bzgl. der Verbreitung auf die Kanäle des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft (SZIG) der Universität Freiburg und seinen Partnern.

Projektteam:

Das Projekt Winfluence bestand aus mehreren Organisationen in Winterthur und Zürich, die sich z.T. bereits seit längerer Zeit mit der Thematik Hate Speech im Internet befassten. Die Hauptverantwortung lag bei der Steuergruppe des Projekts:

  • Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Winterthur, Mireille Stauffer
  • Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention (FSEG), Urs Allemann
  • Jugendinfo Winterthur, Rafael Freuler
  • Jass – just a simple scarf, Judith Bühler

Die Idee dabei war, externes Know-how in Bezug zu Radikalität im Internet durch Jass mit der lokal verankerten Jugendinfo Winterthur zusammenzubringen. Für die Erstellung der Narrative (hier sog. Motion-Comic-Videoclips) wurden eine Theaterpädagogin und eine Zeichnerin hinzugezogen.

Projektidee und -ziele:

  1. Der Fokus des Projekts lag anfangs auf dem Themenschwerpunkt der dschihadistischen Gegennarrative. Dieser Fokus änderte sich frühzeitig, u.a. wegen der Diskussion um unerwünschte Wirkungen wie bspw. eine eventuelle Stigmatisierung von Musliminnen und Muslimen in Winterthur. Der Fokus wurde daher auf folgende Themen verschoben: Narrative zu erarbeiten, die sich allgemein gegen Extremismus und Radikalisierung, gegen Propaganda und Hate Speech wenden.
  2. Als Ziele des Projekts wurden definiert:
    - Jugendliche dazu motivieren, sich an der Erarbeitung und Verbreitung von Narrativen zu beteiligen und sich darüber Expertenwissen zum Thema anzueignen und damit zu befähigen, als Botschafter für Toleranz aufzutreten (Peer-to-Peer Ansatz).
    - Ca. fünf Videoclips zu produzieren und über deren Verbreitung Toleranz zu fördern, Vorurteile abzubauen, Verständnis für Andersdenkende zu wecken usw.
  3. Im Projekt sollten damit letztlich nicht Gegennarrative, sondern Alternative Narrative erarbeitet werden. Die grundlegende Projektidee bestand darin, dass eine Gruppe von Jugendlichen Themen mit Bezug zu Radikalisierung mit Hilfe einer Theaterpädagogin und den Projektleitenden erarbeiten und einspielen sollte, die dann als Motion-Comic-Videoclips gezeichnet werden und über Soziale Medien u.a. von denselben Jugendlichen verbreitet werden. Dabei sollte auch die Diskussion über die Inhalte der Narrative über eine sog. Jugendapp geführt werden.
  4. Letztlich wurde die Verbreitung und die Diskussion aber von einer zweiten Gruppe junger Erwachsener durchgeführt, dies deshalb, um die Jugendlichen der ersten Gruppe zu schützen.

Zielgruppen:

  1. Die beiden sog. Winfluencer-Gruppen, bestehend erstens aus jüngeren Jugendlichen (< 18 Jahren), die die Inhalte der Narrative erarbeiteten und zweitens aus jungen Erwachsenen (ab 18 Jahren), die die Videoclips mittels Sozialer Medien verbreiteten.
  2. Die skeptische bzw. Flüchtlingen, dem Nahen Osten und dem Islam ablehnend gegenüberstehende Bevölkerung (im Alter von 13 bis 25 Jahren bzw. von 31 bis 50 Jahren).
  3. Angehörige folgender Gruppen, welche selbst Ablehnung erfahren: Musliminnen und Muslime, Flüchtlinge und Menschen aus dem Nahen Osten (im Alter von 14 bis 30 Jahre bzw. von 31 bis 40 Jahren).

Partizipation von Jugendlichen: 

Die Jugendlichen der ersten Gruppe, die Szenen zum Thema Radikalisierung erarbeiten sollten, wurden mittels Anzeigen in Zeitungen und im Internet rekrutiert und dann zu einem Casting eingeladen. Insgesamt wurden 14 Jugendliche hierfür ausgewählt. Das Projekt Winfluence wählte bei der Erarbeitung der Themen einen streng partizipativen Ansatz, was sich daran zeigte, dass die Themen der Videoclips durch die Jugendlichen selbst entstanden sind. Die Strategie, die Jugendlichen im Anschluss an die entwickelten und von den Jugendlichen gespielten Themen in Motion-Comic-Videoclips darzustellen, diente vor allem dem Schutz der Jugendlichen vor Anfeindungen. Im Anschluss daran wurden die Narrative von einer zweiten Gruppe von mindestens vier jungen Erwachsenen verbreitet. Teilweise wurde die Reichweite der Videoclips durch bezahlte Werbung vergrössert. Methodisch sollte das Projekt zudem auf dem Peer-to-Peer Ansatz zur informellen Bildung basieren, der jedoch im Zeitraum des Projekts nicht umgesetzt werden konnte.

Produkte:

Im Projekt wurden fünf Motion-Comic-Videoclips erstellt, die über Instagram, Facebook und YouTube verbreitet wurden. Die Figuren wurden als Tierfiguren dargestellt. Für alle fünf Videoclips wurden die gleichen Protagonisten verwendet (Nashorn, Hund, Vogel, Papagei, Lama). Sie wurden bei allen Videoclips soweit als möglich mit einer Persönlichkeit dargestellt, sie sollten jedoch nicht die gleiche Rolle im Konflikt aufweisen. Damit sollte gezeigt werden, dass die gleiche Person je nach Situation (radikalisierter) Täter, Opfer oder Zuschauer sein kann. Das erste Video des Projekts nimmt die Thematik der Gewalt in Paarbeziehungen auf („Gender“), das zweite Rassismus innerhalb der Familie („Hass im Alltag“), das dritte zeigt radikale Vegetarier („Grillideologie“), das vierte die Beobachtung von Gewalt im öffentlichen Raum („Gewalt und Aggression“) und das fünfte wendet sich Verschwörungstheorien zu („Die Amis sind an ALLEM schuld“).

Projekt-Website: https://jugendinfo.win/winfluence/

Projektlaufzeit: Januar 2018 bis Oktober 2018

Verbreitungskanäle:

Weiterhin gab es Kanäle, die von der zweiten Winfluencer-Gruppe (junge Erwachsene) bedient wurden. Die ursprünglichen Videoclips wurden auf Anraten des BSV und des Expertengremiums verändert. Am Ende jedes Videoclips wurde eine Frage ergänzt, die zum Nachdenken anregen soll. Diese überarbeiteten Videoclips wurden auf einem gesonderten Kanal veröffentlicht: www.youtube.com/channel/UCR9Sc42Ye8DCALv2VZ-wkew.

Projektteam:

Das Projekt setzte sich aus einem Vertreter des Instituts für Interkulturelle Zusammenarbeit und Dialog sowie aus Fachpersonen aus dem technischen Bereich (Mediamatik, IT) sowie dem Bereich Islam und Radikalisierung zusammen. Das Projektteam bestand letztlich aus Theologen, Juristen, Historikern, Imamen, muslimischen Studierenden sowie weiteren Fachpersonen. Die Hauptverantwortung lag bei Cebrail Terlemez. Bei der Konzeptentwicklung wurden Feedbacks von bereits bestehenden Projekten (z.B. „Begriffswelten Islam“ der Bundeszentrale für politische Bildung in Deutschland, „Datteltäter“) eingeholt.

Projektidee und -ziele:

  1. Das zentrale Ziel des Projekts lag darin, Alternative Narrative zur islamistischen Propaganda im Internet zu entwickeln. Durch die Narrative sollten Jugendliche, die auf der Suche nach Wissen zu religiösen Themen bzw. Antworten auf religiöse Fragen sind, mittels Informationen unterstützt und zur Reflexion motiviert werden. Zusammengefasst lauteten die Ziele:
    - Die Vielfalt des Islam und der islamischen Lesarten verdeutlichen.
    - Junge Musliminnen und Muslime zu einem konstruktiv kritischen Nachdenken über die eigene Religion anregen.
    - Eine hohe Anzahl an Narrativen erarbeiten, wobei neben Videos auch andere Formate benutzt werden sollten (Bildtexte, Interviews, Infografiken); die Narrative sollten mehrsprachig sein und mit ihnen sollte eine hohe Anzahl an Personen erreicht werden (zwischen 1000 und 3000 Abonnentinnen und Abonnenten auf YouTube, Facebook und Instagram).
  2. Begrifflichkeiten und Konzepte sollten in diesem Projekt in Alternativen Narrativen zu Extremismus und Islam jugendgerecht aufgearbeitet werden. Hierzu definierte das Projektteam religiöse und gesellschaftliche „Überthemen“ (z.B. Mensch, Religion, Glaube, Gewalt) welche dann mithilfe ausgewählter im Koran enthaltener Textstellen zu alternativ-narrativen Bildtexten und Erklärungsvideos verarbeitetet werden sollten.
  3. Geplant waren neben Bildtexten und Videos zusätzlich weitere Formate (Ask the Experts, Interviews, Infografiken) – diese wurden letztlich allerdings nicht umgesetzt. Es sollten einerseits ca. 20 drei- bis fünfminütige Erklärvideos produziert werden, die religiöse Fragen in allgemein ethische und gesellschaftliche Fragen „übersetzen“ sollten und zudem zeigen sollten, dass Religiosität eine – aber bei Weitem nicht die einzige – Ressource des Miteinander sein kann. Andererseits sollten ca. 80 sog. Bildtexte erarbeitet werden (Bild inkl. Koran-Textstelle).
  4. In den Prozess der Erarbeitung sollten Jugendliche und junge Erwachsene aktiv involviert werden (u.a. im Rahmen von fünf Workshops).

Zielgruppen:

Das Projekt richtet sich an muslimische Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sowie an muslimische junge Erwachsene bis 25 Jahre.

Partizipation von Jugendlichen:

Jugendliche bzw. junge Erwachsene waren in diesem Projekt letztlich primär in Form eines Sounding Boards involviert. Im Rahmen von zwei (statt fünf) Workshops, die von jeweils mindestens fünf Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen besucht wurden, konnten diese ihre Meinungen, Überlegungen und Präferenzen in Bezug auf die Auswahl und die Reihenfolge der definierten „Überthemen“ darlegen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden proaktiv von der Projektleitung angesprochen.

Produkte:

Zu verschiedenen Koran-Textstellen wurden insgesamt 48 Bildtexte entwickelt. Die Bildtexte, wie auch die dazugehörigen Erklärungen und Suren wurden bezüglich Layout alle nach demselben Muster konzipiert. Zusätzlich zu den Bildtexten wurden 10 Videoclips erstellt, die ebenfalls ein identisches Bildkonzept aufweisen: Sie beginnen alle mit einer animierten Einblendung des Projektlogos. Eine Männerstimme erklärt dann, worum es in dem Videoclip geht und fährt anschliessend mit Erklärungen fort. Während der Erklärungen werden die Texte mit themenspezifischen Bildern hinterlegt. In Bezug auf die kurzen Bildtexte unterscheiden sich die Videos durch eine mehrperspektivische Betrachtung und eine ausführlichere Erklärung eines Themas.

Projekt-Website: https://knowislam.ch/

Projektlaufzeit: Januar 2018 bis ursprünglich Oktober 2018, verlängert bis Januar 2019

Verbreitungskanäle: Die verwendeten Kanäle waren YouTube für die Verbreitung von Videoinhalten, Facebook und Instagram für die Verbreitung von Textbildern:

Bei der Verbreitung der Inhalte wurde mit Moscheen, Jugendorganisationen und islamischen Dachverbänden zusammengearbeitet.

Studien und Grundlagendokumente

  • The Impact of Counter-Narratives. Insights from a year-long cross-platform pilot study of counter-narrative curation, targeting, evaluation and impact, Institute for Strategic Dialogue, 2016

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