Projektteam:
Dem Projektteam gehörten sechs Personen verschiedener Fachrichtungen an (Ethnologie, Lebensmitteltechnik, Erziehungswissenschaften, Soziale Arbeit, Islamwissenschaften). Unterstützt wurde das Projekt durch verschiedene Vereine und Organisationen (Ummah – Muslimische Jugend Schweiz, Stiftung Mercator Schweiz, Fachstelle für Rassismusbekämpfung, Fachstelle Integration des Kantons Zürich, Integrationskredit der Stadt Zürich, Paul Schiller Stiftung, Offene Jugendarbeit Zürich, Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz, Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich). Die Hauptverantwortung lag bei Dominik Müller.
Projektidee und -ziele:
- Es sollte die Vielfalt des muslimischen Lebens in der Schweiz aufgezeigt werden und darüber auch die Vereinbarkeit des Schweizerseins und des Muslimseins.
- Es sollte die Offenheit und Kompromissbereitschaft der Schweizer Gesellschaft gezeigt werden (bspw. durch Akzeptanz des Betens am Arbeitsplatz oder des Arbeitens mit Kopftuch).
- Es sollten insgesamt 11 bis 13 kurze Videoclips erstellt werden, in denen Schweizer Muslime und Musliminnen ihr individuelle Geschichte vorstellen. Auf diese Weise dienen die porträtierten Personen als positive Rollenvorbilder für junge Musliminnen und Muslime. In den Videos sollte aufgezeigt werden, dass es bei Schweizer Musliminnen und Muslimen verschiedene Religionsverständnisse und Formen religiöser Praxis gibt. Damit soll islamistischen Narrativen entgegengewirkt werden, die behaupten, dass das Islamverständnis bspw. des Islamischen Staats das einzig wahre ist.
- Jugendliche bzw. junge Erwachsene jenseits des Projektteams sollten in alle Phasen des Projekts aktiv eingebunden werden (Videoerstellung, Verbreitung der Narrative, Verwaltung der Soziale-Medien-Plattformen).
Zielgruppen:
Das Projekt adressierte zwei Zielgruppen: Erstens Musliminnen und Muslime in der Schweiz, vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, um ihnen die Vereinbarkeit von Muslimsein und Schweizersein sowie die Diversität muslimischer Lebensentwürfe und positive Perspektiven aufzuzeigen; zweitens die breitere Schweizer Öffentlichkeit, um Toleranz zu fördern.
Partizipation von Jugendlichen:
Der Ansatz, der verfolgt wurde, war eine Kurzfilmkampagne; d.h. es wurden Video-Portraits von Schweizer Musliminnen und Muslimen erstellt. Jugendliche bzw. junge Erwachsene jenseits des Projektteams wurden in diesem Projekt letztlich wiederum als Sounding Board integriert. Zu Beginn des Projekts wurde mit interessierten jungen Menschen (ca. 30 Personen) ein Workshop veranstaltet, in dem geprüft wurde, wie die vom Projektteam identifizierten Botschaften, Protagonisten und Formate von den Jugendlichen bewertet wurden. Interessierte Jugendliche konnten zudem bei der Produktion der Videos dabei sein. Zusätzlich wurde beabsichtigt, Jugendliche einerseits aktiver beim Drehen der Videoclips und andererseits als Moderatoren der Soziale-Medien-Auftritte des Projekts einzusetzen; beides wurde allerdings nicht umgesetzt. Stattdessen wurden die Auftritte von der Projektleitung moderiert. Die Videoclips wurden von einem professionellen Filmemacher produziert und mit Unterstützung einer professionellen Kampagnen-Agentur über verschiedene Kanäle in die Sozialen Medien verbreitet. Später wurden die Videos auch kommerziell beworben.
Produkte:
Es wurden insgesamt zehn Videos von Musliminnen und Muslimen in der Schweiz produziert. In allen Videos werden Musliminnen und Muslime gezeigt, die in der Schweiz geboren oder eingewandert sind und die die Vielfalt der muslimischen Lebensentwürfe auf positive Art darstellen sollen. Das Vorhaben, eine Kurz- und eine Langversionen der Videos zu produzieren, wurde umgesetzt. Die Kurzversionen dienen primär als „Teaser“, um auf die Langversionen aufmerksam zu machen. In den Videoclips wurden Hashtags verwendet, die eine Art inhaltliche Zusammenfassung darstellen.
Projekt-Website: www.swissmuslimstories.ch
Projektlaufzeit: Januar 2018 bis Dezember 2018
Verbreitungskanäle:
Die Videos wurden mit der Redirect-Methode von Google verlinkt, der Hashtag war #SwissMuslimS-tories (SMS). Offline wurde das Projekt in verschiedenen Moscheen in der Deutschschweiz und in Jugendtreffs bekannt gemacht.