Zugegeben, es ist schwierig, Interesse für etwas aufzubringen, das man so gar nicht nachvollziehen kann. Erwachsene, die selber nicht gamen und auch in ihrer Jugend nicht gegamt haben, können die Begeisterung ihrer Kinder nicht wirklich verstehen. Entsprechend schwierig ist es, ins Gespräch zu kommen.
Und doch ist genau das wichtig: Ins Gespräch kommen und die Heranwachsenden bei ihrer Begeisterung abholen. Wenn Niels Weber nämlich in Schulen geht und Schüler*innen befragt, dann sagen sie auch immer, dass sie sich mehr Interesse von ihren Eltern und einen besseren Austausch mit ihnen über ihre Lieblingsspiele wünschen würden. Nur etwas mögen sie nicht:
Jugendliche wollen sich nicht von Erwachsenen belehren lassen. Sie möchten darüber sprechen, was ihnen an einem Spiel gefällt.
Niels Weber
Und manchmal schwingt auch Angst mit, das Thema anzusprechen, von dem sie spüren, dass es den Eltern ein Dorn im Auge ist. Angst, bestraft zu werden oder zumindest auf Unverständnis und Abneigung zu stossen.
Versuchen Sie deshalb, eine offene Haltung einzunehmen. Zeigen Sie ehrliches Interesse, spielen Sie mal mit und stellen Sie Fragen, um herauszufinden, was genau Ihrem Kind an dem Spiel gefällt. So schaffen Sie einerseits eine Verbindung, die dazu führen kann, dass sich Ihr Kind Ihnen anvertraut, wenn es etwas Negatives erlebt. Und andererseits auch eine neue Basis, wenn es darum geht, Regeln zu vereinbaren. Wenn man plötzlich weiss, dass eine Partie Fortnite etwa 20 Minuten in Anspruch nimmt, kann man zum Beispiel eine Zeitlimite von einer Stunde festlegen. Das ermöglicht es immerhin, drei Runden zu spielen.