Wer sich ein eigenes Urteil bilden und einen Faktencheck selber durchführen möchte, kann wie folgt vorgehen:
- Anhaltspunkte können Titel und Inhalt der Nachricht geben: Passen sie zusammen? Ist der Titel besonders reisserisch und will der Text hauptsächlich Emotionen wecken? Dann ist Vorsicht geboten.
- Ist klar ersichtlich, woher die Informationen stammen? Wer wird in der Nachricht zitiert? Welche Hinweise gibt es, dass es sich um eine seröse Information handelt?
- Wer ist der*die Urheber*in? Ist das klar deklariert oder zumindest leicht herauszufinden? Neutrale Quellen sind zudem vertrauenswürdiger als jemand, der*die versucht, eine bestimmte Meinung/Botschaft zu vermitteln.
- Wo wird die Nachricht weiterverbreitet? Wird sie von professionellen Medien aufgegriffen, kann dies darauf hindeuten, dass diese sie als glaubhaft einstufen.
- Was ergibt die Bildrückwärtssuche (z. B. mit TinEye oder GoogleImages)? Ist das Foto wirklich aktuell oder wurde es schon mehrfach publiziert, vielleicht in einem anderen Zusammenhang? Ist letzteres der Fall, ist damit zu rechnen, dass es sich um Fake News handelt.
- Bei Videos ist der Check, ob eine Manipulation vorliegt, etwas schwieriger. Nicht zuletzt, weil mit der heutigen Technik vieles möglich ist. Ob ein YouTube-Video tatsächlich neu ist, lässt sich unter anderem mit dem Amnesty-Video-Check prüfen.
Als Eltern und Bezugsperson können Sie Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, nicht automatisch alles für bare Münze zu nehmen, was sie online lesen und sehen. Ob es Videos sind, die von Freund*innen weitergeleitet werden, Posts von Influencer*innen oder News auf einer Nachrichtenseite – führen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen Faktencheck durch. Und vermitteln Sie, dass eine kritische Haltung wichtig ist, um sich eine eigene Meinung zu bilden, dass es Menschen gibt, die mit allen Mitteln versuchen, andere von ihren Ansichten zu überzeugen, und dass im Krieg Falschnachrichten zur Propaganda eingesetzt werden. Das war schon immer der Fall, nur bietet das Internet heute noch mehr Möglichkeiten und eine noch grössere Reichweite.
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Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unserer Rubrik → Fake News & Manipulation.