Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass die 11- bis 15-Jährigen in den letzten Jahren insgesamt häufiger online waren. Die Corona-Pandemie mag mit ein Grund dafür sein. Geht es um TikTok, Snapchat & Co., gibt es bei sieben Prozent der Schülerinnen und Schüler deutliche Hinweise auf ein problematisches Verhalten – unter den Mädchen sogar bei jedem zehnten. Das Thema Games wurde bei den 14- und 15-Jährigen betrachtet. Unter denjenigen, die zumindest hin und wieder spielen, lieferten drei Prozent bei den Fragen Antworten, die Sorgen bereiten. Und: Zwar spielen Jungs öfter als Mädchen, geht es um ein problematisches Verhalten, liessen sich unter den Gamer*innen aber keine Unterschiede feststellen.
Die Studie ist repräsentativ, wir können sie also als Spiegel für alle 11- bis 15-Jährigen in der Schweiz betrachten, wenn es um eine Einschätzung darum geht, wie verbreitet ein problematischer Umgang mit Online-Aktivitäten ist.
Die Zahlen decken sich zudem mit den Erfahrungen aus der Praxis bei RADIX. Und auch wenn die Ergebnisse einerseits belegen, dass der weitaus grösste Teil der Jugendlichen sich in normalem Rahmen im Internet bewegt, sind laut Domenic Schnoz andererseits doch zwei Aspekte zu beachten: «Heruntergebrochen sind es dennoch viele Jugendliche, die Unterstützung brauchen. Und besonders die Zunahme der übermässigen Social-Media-Nutzung von Mädchen macht uns Sorgen.»
Ein problematisches Anwendungsverhalten geht einher mit einem Kontrollverlust. Die Betroffenen können nicht aufhören, selbst wenn sie wollen. Warnsignale für Sie als Eltern können zudem sein, wenn Ihr Kind:
- plötzlich und anhaltend in der Schule schlechtere Noten hat
- oft übermüdet und unkonzentriert ist
- sich immer mehr zurückzieht
- kein Interesse mehr an Offline-Freizeitaktivitäten hat
- gereizt oder aggressiv reagiert, wenn es das Smartphone oder die Spielkonsole weglegen soll
Eltern sollten versuchen, die Perspektive zu wechseln.
Domenic Schnoz, RADIX