Erst X, dann Instagram und Facebook, vielleicht bald YouTube: In den USA sorgen die grossen Social-Media-Plattformen nicht mehr dafür, dass Inhalte von unabhängigen Faktencheckern geprüft werden. Auch wenn in Europa noch andere Regeln gelten, ist eines klar: Medienkompetenz ist wichtiger denn je.
Es war eine fadenscheinige Begründung, auf die Mark Zuckerberg, Chef von Meta und damit verantwortlich für Instagram und Facebook, seine Ankündigung stützte: Zu viel Zensur und zu wenig freie Meinungsäusserung seien die Folgen des Faktencheck-Programmes. In der von Meta veröffentlichten Mitteilung stand ausserdem, dass es nun mal dazu gehöre, dass «Gutes, Schlechtes und Hässliches» gepostet werde. Das sei schliesslich Meinungsfreiheit.
Aber genau das ist es eben nicht! Das bewusste Verbreiten von Unwahrheiten, diskriminierende Äusserungen und das Schüren von Hass haben nichts mit Meinungsfreiheit zu tun!
Noch weht der neue Wind erst in den USA. In der EU, in deren Fahrwasser sich die Schweiz in Bezug auf die Social-Media-Plattformen bewegt, gelten strengere Regeln. Seinen Missmut gegen diese Vorschriften verbirgt Zuckerberg allerdings nicht. Es kann also durchaus sein, dass der Wind irgendwann auch in unsere Richtung dreht.
Auch in der Schweiz sollte sich niemand darauf verlassen, dass die Bemühungen der Plattform-Betreiber genügend greifen.