Squid Game: Wie können Eltern mit dem Hype umgehen?

Für manche komplett unverständlich, aber die Zahlen sprechen Bände. In nur 27 Tagen haben weltweit 111 Millionen Zuschauer*innen die neue südkoreanische Serie «Squid Game» gestreamt.

Für manche komplett unverständlich, aber die Zahlen sprechen Bände. In nur 27 Tagen haben weltweit 111 Millionen Zuschauer*innen die neue südkoreanische Serie «Squid Game» gestreamt. Keine der vorherigen Netflix-Produktionen hat einen solch fulminanten Start hingelegt. Und die Faszination hält an.

Kein Wunder, macht dieser Hype auch vor Kindern und Jugendlichen keinen Halt. Die vom US-Streamingdienst herausgegebene Altersempfehlung liegt zwar bei 16 Jahren. Aber wenn Jüngere sich die Serie ansehen möchten, finden sie auch meist einen Weg.

Als Eltern mag es manchmal schwer nachzuvollziehen sein, warum gerade gewalttätige Inhalte so faszinieren. Und der Wunsch, Kinder vor verstörenden Bildern, wie sie in «Squid Game» reihenweise gezeigt werden, zu schützen, ist mehr als verständlich.  

Verbote sind allerdings kaum durchsetzbar. Und sie greifen zu kurz.

Heranwachsende möchten mitreden können. Wenn es auf dem Pausenplatz nur noch ein Thema gibt, dann ist die Neugierde geweckt. Ausserdem üben Grenzüberschreitungen immer eine besondere Anziehung aus, sei es als gemeinsam erlebter Kick oder als voneinander geforderte Mutprobe. Schockierendes verspricht Aufregung.

«Squid Game» catcht mit einem einfach verständlichen Plot, mit dem Prinzip der Challenges, wie man sie auch von TikTok & Co. kennt, mit eingängigem Sound und schlichten, aber coolen Outfits. Nicht zuletzt lehnt sich die Serie an die bei Kindern und Jugendlichen beliebte koreanische Popkultur (K-Pop) an.
 

Bettina Bichsel ist Journalistin und Texterin. Sie schreibt und bloggt unter anderem für Jugend und Medien.